Ein jeder Neuburger kennt sie und die meisten waren schon einmal dort: die Alte Burg. Besonders der gebürtige Neuburger schwelgt bei ihr in Erinnerungen und macht dabei den „Zugereisten“ neugierig. Zwar ist sie sehr bekannt, nicht aber der dazu angelegte Wanderweg. Ich will euch mitnehmen auf meiner Erkundung durch den Burgwald.
Die Alte Burg liegt im Oberhausener Burgwald südlich der Donau zwischen Neuburg und Oberhausen. Der etwa 7,5 km lange Wanderweg des „Altbayerisches Donaumoos e. V.“ kann auf deren Internetseite als GPX-Datei heruntergeladen werden, auch die Seite der Gemeinde Oberhausen stellt Informationen bereit. Er erfordert festes Schuhwerk und ist für Fahrräder oder Kinderwagen durch seine teilweise engen und steilen Abschnitte absolut ungeeignet. Für Mountainbikes ist er gesperrt.
Wir starten am Parkplatz an der B 16 zwischen Kreut und Oberhausen. Dort werden wir auch gleich mit einem großen Schild mit der Abbildung des Wanderwegs empfangen. Wir marschieren los und kommen als Erstes an der Beuthmühle und der kleinen Josefs-Kapelle an. Über beides erhalten wir anhand eines Schildes in wenigen Sätzen ein paar Informationen. Solche Schilder werden wir noch einige Male auf unserem Weg begegnen.
Unter dem Schild weist uns ein Kleineres in den Burgwald hinein. Ein kleiner steiler Weg der an einer Weggabelung endet. Leider fehlt hier ein Wegweiser. Links ginge es weiter Richtung Burg. Wir gehen aber rechts und machen einen kleinen Abstecher zum Silbersee, der nach einigen Metern wieder beschildert ist.
Den Namen verdankt er angeblich dem Roman „Der Schatz im Silbersee“ von Karl May. Genau so geheimnisvoll soll er früher den Jugendlichen vorgekommen sein, so dass sich der Name eingebürgert hat. Der türkise, leicht milchige See lässt uns beim ersten Anblick verstummen, etwas Vergleichbares sieht man sicherlich nicht oft. Dann kämpfen wir uns dem angedeuteten Pfad am Ufer entlang und gelangen am anderen Ende an einem kleinen Sandstrand an. Dort steht eine kleine Holzbank und wir genießen ein wenig diesen einzigartigen Ort.
Danach nehmen wir den gleichen Weg zurück, da der Weg auf der anderen Seite fast nicht passierbar ist. Abgesehen von der fehlenden Beschilderung am Anfang werden wir sehr gut geführt. Auch wenn der Wald nicht sehr groß ist, ist es ratsam sich an diese zu halten. Unzählige kleinere und größere Wege durchziehen den Wald und man kann sehr schnell die Orientierung verlieren. Auch werden wir nicht immer auf den besseren Wegen geführt, aber das macht den Wanderweg besonders attraktiv und abwechslungsreich.
Ein wenig überraschend taucht dann mitten im Wald vor uns die Alte Burg auf. Den umliegenden Graben umgehen wir ein kleines Stück und steigen dann zu unserem Hauptziel auf. Dort merken wir, warum so viele von diesem Ort schwärmen. Eine fast magische Stimmung herrscht dort oben die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Zeit hat hier keine Bedeutung mehr, was sind schon unsere Minuten gegen die vergangenen 1000 Jahre zwischen diesen verbliebenen Steinen.
Und irgendwann ist es dann Zeit zu gehen. Denn so viele Jahre dieser Ort schon zählt, gefühlt so viele Mücken zählen wir an unserem Körper. Nochmal ein Stück den Weg zurück geht es dann wieder weiter. Die anspruchsvolleren Abschnitte haben wir jetzt hinter uns. Wir könnten jetzt zwar weiter durch den Burgwald gehen, doch der Wanderweg leitet uns raus zur B 16. Dadurch können wir die Aussicht über das Donaumoos genießen. Vorbei an dem Lehrbienengarten und dann durch die Kastanienallee Richtung FormiChem-Gelände (ehemals Jeyes) gehen wir dem nächsten Ziel entgegen, dem Saliter-Biergarten.
Frisch gestärkt gehen wir ein kleines Stück an der Donau entlang. Nach einem weiteren abwechslungsreichen Weg durch den Wald kommen wir wieder an der Beuthmühle an.
Wer jetzt selber den Rundweg gehen will, sollte daran denken dass man ein Relikt einer längst vergangen Zeit begeht. Respekt vor Pflanzen, Tieren und Denkmälern sollte selbstverständlich sein. Für die der Weg zu kurz ist, auf der anderen Seite der B 16 gibt es weitere wunderbare Wege im Naturschutzgebiet Kreut. Diese sind dann auch familientauglich. Aber für uns ist hier erst einmal Schluss – für diesen Beitrag.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Neuburg Inside.